von Michael Möhl | 12. Apr. 2021

Ohne Veränderung kein Erfolg

Kosten einsparen, Geschäftsprozesse optimieren oder der Wunsch nach Transparenz – die Gründe für die Einführung einer neuen Software sind vielseitig. Am Anfang ist die Euphorie gross und trotzdem wird häufig unterschätzt, dass eine ERP-Implementierung als eine Art von Digitalisierungsprojekt Hand in Hand mit Change-Management geht.

Mit der Einführung einer neuen Software, ändern sich gewohnte Abläufe und Prozesse im Unternehmen. Das ist gut so. Denn ohne Veränderung kein Erfolg. Bei Mitarbeitenden hingegen kann der Prozess Ängste und Unverständnis auslösen. Vielen Anwendern fällt es schwer, sich ohne die nötige Unterstützung auf diese Veränderung einzulassen, die neue Arbeitsweise zu akzeptieren und die neuen Tools einzusetzen. 

Michael Möhl
Lösungsberater | Stv. Verkaufsleiter
Aproda AG
„Als Lösungsberater begleite ich Unternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung. Auf diesem Weg gibt es einige Herausforderungen, richtiges Change-Management ist eine davon. Wer die Risiken kennt und richtig damit umgeht, kann die Chancen der Digitalisierung effektiv nutzen.“

Faktor Mensch

Der Faktor Mensch spielt bei einer ERP-Software-Implementierung eine entscheidende Rolle. Unternehmen sind gefordert ihr Team im Projekt durch die Höhen und Tiefen des Change-Management-Prozesses zu begleiten, damit die neue Arbeitsweise schnell selbstverständlich wird. 

Im Beratungsprozess von einem ERP-Projekt begegnen wir immer wieder einmal der Frage, wie Change-Management in einem Digitalisierungsprojekt aussehen kann. Die wichtigsten vier Tipps sind hier zusammengestellt.

Den Nutzen früh aufzeigen

Sowie für das Management ist auch für den einzelnen Mitarbeiter wichtig, die Vorteile, die durch die Implementierung entstehen, zu verstehen. Es ist entscheidend, dass der Fokus nicht nur auf neue Funktionen ausgerichtet wird, sondern die Notwendigkeit für die neue Software aufgezeigt werden kann. So verstehen Mitarbeitende wohin die Reise geht, was wiederum die Motivation und die Begeisterung für die Veränderung steigert.

Nähe zum neuen System aufbauen für frühe Lernerfolge

Legen Sie Wert auf ein agiles Projektvorgehen. So stellen Sie sicher, dass die Key-User in einer frühen Projektphase in Kontakt mit dem System kommen. So können Sie schnell eine erste Akzeptanz aufbauen - statt wie bei der klassischen Wasserfall-Methode - viel Papier in endlos langen Workshops zu produzieren.  

Ein wichtiger und oft unterschätzter Punkt ist das Thema Schulung. Achten Sie bei der Wahl des Implementierungspartners darauf, dass er eine Schulungs-Plattform anbietet und Mitarbeitende so eigenständig erste Schulungen absolvieren, erste Versuche starten und auch ihre ersten eigenen Erfolge feiern. Aproda AG bietet beispielsweise seinen Kunden Schulungsunterlagen mit Video-Anleitungen zu den Kernprozessen an.

Schlüsselphase Testing «Aha» Erlebnisse schaffen

Der Zeitaufwand in den Wochen und Monaten vor dem Live-Start ist gross. Erfahrungsgemäss lässt der Elan gegen Ende des Projekts nach. Zu diesem Zeitpunkt kann die Gefahr bestehen, dass sich die Key-User zu wenig Zeit für das «Testing» nehmen, da es mit entsprechend viel Aufwand verbunden ist. Doch in dieser Phase erleben die Mitarbeitenden die meisten «Aha» Erlebnisse, weil sie die Komplexität und Abhängigkeiten verstehen und direkt am System erleben, wie durchgängig und nahtlos die Lösung funktioniert.

Planen Sie deshalb genügend Zeit für diese Projektphase ein, welche oft vernachlässigt oder unterschätzt wird.

Nicht alleine lassen - Erfolge feiern

Auch wenn vorgängig intensiv getestet und geschult wurde, kann man schnell in ein altes Muster zurückfallen, falls etwas auf Anhieb nicht klappt. Es ist wichtig auch nach dem Live-Start am Ball zu bleiben und darauf zu achten, dass die Mitarbeitenden Erfolge feiern.

Für die Zeit nach dem Live-Start ist es enorm wichtig, die Mitarbeitenden weiterhin zu begleiten und wo nötig, die Vorteile und den Nutzen vor Augen zu halten, damit alte Muster auch alte Muster bleiben.

Last but not least: Digitalisierung gelingt im Zusammenspiel zwischen Technologie und Entwicklung. Deshalb ist die Einführung einer neuen Software alleine kein Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Digitalisierung. Wer sich das vor Augen hält und den Faktor Mensch mit auf die Reise der Digitalisierung nimmt, holt den grösstmöglichen Nutzen aus seinem Investment. Gern unterstützen wir Sie dabei.

Michael Möhl
Michael Möhl
Verkaufsberater