von Seraina Nägele | 25. Aug. 2021

Die Nachfrage nach MINT-Fachkräften übersteigt noch immer das Angebot

Ob Gross- oder Kleinunternehmen, ob in Gemeinden oder Städten: Schweizer Firmen sehen sich einer herausfordernde Aufgabe gegenüber: Die Attraktivität der MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaft und Technik) weiter zu steigern, denn seit mehreren Jahren existiert in diesem Bereich ein Nachwuchsmangel.

Die Situation ist schon länger bekannt

Auf dem IT-Arbeitsmarkt in der Schweiz ist die angespannte Lage nichts Neues. Laut dem jüngsten Schweizer Stellenmarkt-Index, der seit 2016 von Adecco in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich veröffentlicht wird, ist die Nachfrage nach IT-Jobs "im zweiten Quartal 2021 so hoch wie nie zuvor". Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2020 ist die Anzahl der IT-Stellenanzeigen um 55 Prozent gestiegen. Insbesondere die Nachfrage nach Programmiererinnen, Webmastern Systemingenieuren und IT-Projektleiterinnen ist gross.


"Die Corona-Krise hatte zur Folge, dass einige Leistungen der Berufe durch Digitalisierungsprozesse übernommen wurden. Dies lässt auch der Anstieg in den Informatikberufen vermuten, der im Vergleich zu kurz vor dem ersten Shutdown plus 14 % beträgt»",erklärt Anna von Ow vom Arbeitsmarktmonitor der Universität Zürich. In allen Berufsbereichen sei der Index im Vergleich zum Vorjahresquartal um 28 Prozent gestiegen. Darüber hinaus sei die Zahl der offenen Stellen fast wieder auf das Niveau vor der Pandemie (erstes Quartal 2020) zurückgekehrt.

Das Rekrutieren von IT-Talenten wird anspruchsvoller

Das spürt auch das Software Unternehmen Aproda AG, welches mit vier Standorten in der Schweiz präsent ist. «Da die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt in den IT-Berufen laufend grösser wird, ist es immer schwieriger, Fachpersonen in technischen Berufen wie beispielsweise der Software Entwicklung zu finden», so Stefan Heim, CEO von Aproda AG.


Es besteht ein genereller Wettbewerb um IT-Talente, da einerseits zu wenige Fachpersonen ausgebildet werden und anderseits die Berufserfahrung sehr wichtig ist. Zusätzlich ist die Frauenquote bescheiden, denn es gelingt nach wie vor zu wenig junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern. Dadurch geht grosses Potenzial verloren. Die «Vorbilder» und «Beeinflusserinnen» in der Entscheidungsphase der Berufswahl, wie beispielsweise die Eltern, haben oft eine zu grosse Distanz zu den MINT-Themen – und gesellschaftlich gilt die Informatik noch immer als ein Interessensfeld der Buben. Unbestritten ist die Ausbildung in technischen Studien- und Berufsrichtungen äusserst anspruchsvoll. Im Vergleich zu anderen Studienrichtungen sind die Eintrittsanforderungen sehr hoch. Daher entscheiden sich vor allem meist nur junge Menschen mit einer hohen Selbstkompetenz für einen solchen Beruf.


«Um die Berufe attraktiver zu gestalten und passende Mitarbeitende in den MINT-Bereichen zu finden, müssen wir den Arbeitnehmenden spannende Ausbildungen anbieten und im Arbeitgebermarkt herausstechen. Deshalb bieten wir unseren Mitarbeitenden modernste Techniken sowie Entwicklungsmöglichkeiten. Auch bilden wir jährlich mehrere Lernende aus und geben ihnen die Möglichkeit, während der Lehre die Berufsmaturität zu absolvieren. Flexible Arbeitszeitmodelle, abwechslungsreiche Team-Veranstaltungen gehörend in der IT Branche bereits fast zur Normalität», so der Geschäftsführer, Stefan Heim.

Dem Unternehmen treu geblieben

Aproda kann auch deshalb auf langjährige Mitarbeitende vertrauen – beispielsweise auf Applikationsentwickler Sandro Kid, welcher am 1. Juli 2021 sein 10-jähriges Dienstjubiläum gefeiert hat. Bereits die Lehre hat Kid bei Aproda AG (ehemals Alpha Solutions AG) absolviert. «Lernende nach der Ausbildung weiter zu beschäftigen ist das klare Ziel für Aproda. Es ist Win-win für die ausgebildeten Fachkräfte, wie auch für uns als Unternehmen. Die jungen Berufsleute können das Erlernte vertiefen und spezifische Ausbildungen berufsbegleitend durchführen, während wir als Arbeitgeber Mitarbeitende gewinnen, welche unser Umfeld kennen. Nach einigen Jahren ziehen viele junge Berufsleute weiter um bei andere Firmen Erfahrungen zu sammeln. So können sich Fachleute der MINT-Branche durch die vielseitigen Erfahrungen breit aufstellen und weiterentwickeln und so die Branche stärken», so Stefan Heim.

Neue Fachkräfte gewinnen durch Zusammenarbeit mit der Fachhochschule OST

Damit Aproda AG auch weitere IT-Talente für sich gewinnen kann, setzte sie bereits seit mehreren Jahren auf ein Junior Programm für Absolvierende der Fachhochschule OST. Im ersten Jahr wird jede/r Junior Consultant von einer erfahrenen Projektleiterin oder einem erfahrenen Projektleiter begleitet. In dieser Zeit vermittelt der Senior Consultant sein Wissen, damit der Junior vertiefte Kenntnisse des methodischen Vorgehens erhält und Teilprojekte selbstständig realisieren kann.


«Dank diesem Einführungsprogramm mit einem «Götti»-System bietet Aproda den Arbeitnehmenden diverse Möglichkeiten, sich im Bereich Projekt- und Prozessmanagement weiterzuentwickeln. Durch eine genaue Ausbildungsplanung, einer offenen Teamkultur und «on the job»-Coaching, bieten wir meiner Meinung nach unseren neuen Mitarbeitenden einen attraktiven Start. Es wird viel Wert auf eine breite, abteilungsübergreifende Wissensvermittlung gelegt. Die laufende Weiterentwicklung auf der persönlichen wie fachlichen Ebene steht bei uns an vorderster Stelle», so Sandro Kid.

Viele Unternehmen setzten auf Nearshore

Auch setzen heutzutage bereits viele Software Unternehmen auf Nearshore sprich auf ein IT-Outsourcing, beispielsweise im Bereich der Software Entwicklung. Aufgrund des Kostendrucks und der Verfügbarkeit von Fachkräften, wird Nearshoring für Firmen immer interessanter.


Für Aproda AG ist Nearshoring nur in seltenen Einzelfällen sinnvoll, so Stefan Heim: «Uns ist es ein Anliegen, dass alle unsere Arbeitsabläufe in der Schweiz abgewickelt werden. Denn so können wir einen Beitrag zur Stärkung der MINT-Berufe im Inland leisten.»

Über Aproda AG

Die Aproda AG realisiert seit 1983 für ihre Kundinnen und Kunden ganzheitliche IT-Lösungen und begleitet diese auf dem Weg in die Digitalisierung. Aproda beschäftigt derzeit über 150 Mitarbeitende und gehört in der Schweiz zu den führenden Microsoft Dynamics Cloud-Anbietern. Mit ihren über 600 Kundinnen und Kunden aus ausgewählten Branchen bietet Aproda dank ihrem Branchen-Know-how herstellerübergreifend ein lückenloses Angebot rund um ERP-, CRM- und IT-Lösungen aus einer Hand. Mehr dazu finden Sie hier.

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Marketing & Kommunikation